Bayreuth/Bamberg. Das Gipfeltreffen der nordbayerischen Biersommeliers fand dieses Jahr in Bayreuth statt. Die Biersommeliers der in Bamberg ansässigen Sektion Nordbayern des Biersommelierverbandes trafen sich im neuen Taphouse “Liebesbier”, um einerseits das Haus kennen zu lernen und andererseits die neuesten Entwicklungen auf dem Biermarkt zu diskutieren.
In Oberfranken wohnt das Bier – diese Erkenntnis ist nicht neu. Denn mit fast 200 Brauereien, renommierten Museen, beliebten Bierfesten, großen Mälzereien, dem Braumaschinenhersteller Kaspar Schulz und der Deutschen BierAkademie gibt es hier eine weltweit einzigartige Dichte an Protagonisten rund um die Bierkultur. So ist es kein Wunder, dass hier auch die meisten Biersommeliers konzentriert sind.
Einzigartiges Angebot
Auf Einladung von Obfrau Sabine Weyermann trafen sich die Biersommeliers der Sektion Nordbayern des Biersommelier-Verbandes im “Liebesbier”, das die Brauerei Maisel vo etwas über einem Jahr eröffnet hatte. In Sachen Ausstattung, Angebot und Logistik setzt das Haus weltweit Maßstäbe und beherbergt regelmäßig Biergenießer aus aller Herren Länder. In dem Taphouse, wie diese neue Form der Gastronomie auf Englisch heißt, gibt es über 20 Biere vom Zapfhahn und über 100 weitere aus der Flasche, darunter die seltensten und besten Biere der Welt.
Überraschungen aus Franken
Natürlich haben sich auch die Biersommeliers nicht lumpen lassen und ihrerseits Bier-Spezialitäten mitgebracht. Für die meisten Teilnehmer am spannendsten waren die Sauerbiere von Helmut Bayer aus dem kleinen unterfränkischen Ort Theinheim. Ganz im Stile der belgischen Vorbilder entstehen in der urigen Brauerei edle Tropfen, die sensorisch mit jedem Spitzenwein mithalten können. “So etwas braucht natürlich Anleitung”, so der Brauer und Biersommelier bei der Vorstellung, “aber wenn die Gäste mal gelernt haben, wie und wozu man das trinkt, sind sie begeistert.”
Erfahrungen aus der Region
Viele Geschichten konnten auch Sabrina Müller aus Spalt und Dominik Maldoner aus Weiher berichten. Müller zeichnet für das HopfenBierGut verantwortlich, das neue Hopfenmuseum der Stadt Spalt, das 2015 mit der Goldenen BierIdee ausgezeichnet wurde. Neben Braukursen stehen dort auch regelmäßige Verkostungen und Events rund um den Hopfen auf dem Programm. Braumeister Maldoner hingegen hatte gerade erst einen Collaboration Brew mit einer US-Brauerei hinter sich und viel zu erzählen, mit welch abenteuerlichen Rezepturen so mancher Bier-Newcomer nach Franken kommt.
In Franken schlägt das Herz
Das Fazit nach vier Stunden war eindeutig: In Franken schlägt das Herz der Bierkultur – hier findet man auf engsten Raum alle Informationen und Geschichten rund um Bier und seine Rohstoffe. Und nicht zuletzt stehen hier auch die mittelständischen Brauereien mit der größten Tradition und Erfahrung, wie der Gerstensaft so gebraut wird, dass der Durst nie aufhört. Um die Zukunft des Bieres müssen wir uns also keine Sorgen machen.