Bockbiersaisonstart in Bamberg – Vorfreude auf die fünfte Jahreszeit

Es ist wieder soweit: Eine neue Bamberger Bockbiersaison wird ab 30.10. eingeläutet.

Bockbiersaisonstart in Bamberg
„O´zapft is!“ Ab Mitte September finden in ganz Franken wieder Bock-/Starkbieranstiche statt.

Bierfans können sich nun endlich wieder auf die „fünfte Jahreszeit“ freuen: Nach einigen Brauereien im Umland eröffnet am 06.10. die Brauerei Schlenkerla die Bockbiersaison in der Domstadt selbst. Eineinhalb Monate lang folgen dann zahlreiche weitere Anstiche, bis die Brauerei Zehendner am 9.12. als letzte der Bamberger Brauer ihr Fass ansticht.

Bamberg und Bier – ein seit Jahrhunderten unzertrennliches Duo. In der Weltstadt des Bieres spielt es natürlich das ganze Jahr über eine große Rolle und wird quasi schon zu den Grundnahrungsmitteln gezählt. Trotzdem freuen sich Liebhaber des Getränks jedes Mal besonders auf das letzte Jahresdrittel. Denn der Herbst bringt nicht nur graueres Wetter und kühlere Temperaturen mit sich, sondern hat vor allem eines im Gepäck: eine neue Bockbiersaison! Ab Anfang Oktober werden wieder viele Freunde des starken Gerstensafts zusammenkommen, um traditionell die Anstiche der ansässigen Brauereien, natürlich das Bockbier selbst und damit den Stolz auf die Bamberger Brautradition zu feiern.

Damit Sie keinen Anstich-Termin verpassen und den Ihrer Lieblingsbrauerei schon mal rot im Kalender anstreichen können, finden Sie hier eine vollständige Liste mit allen Anstichen im Bamberger Umkreis: https://www.bierland-franken.de/bockbieranstiche-in-franken/

Kleine Bockbier-Kunde

Der Ursprung des Bockbiers liegt weit zurück im Mittelalter. Das Bockbier (oder auch Starkbier) war damals als besonders nahrhaftes und sättigendes Getränk dazu gedacht, die Mönche beim Fasten bei Kräften zu halten, ohne dass das Fasten selbst unterbrochen werden musste. Es hat durchschnittlich einen Alkoholgehalt von etwa 6% und auch wenn man es vermuten könnte: Der Name Bockbier hat nichts mit dem vierbeinigen Verwandten zu tun. Er geht auf die namensgebende niedersächsische Stadt Einbeck zurück, die im 16. Jahrhundert bekannt für ihr starkes Bier war. Aber genug der Theorie: Einen Bockbieranstich muss man einmal erlebt haben, da sind sich Bierliebhaber einig.

Schlenkerla – Urbock macht den Anfang

Dieser Meinung ist man auch in Bambergs traditionsreichster Brauerei, bekannt für ihr berüchtigtes Aecht Schlenkerla Rauchbier: Im Schlenkerla wird der „Urbock“ traditionell am ersten Donnerstag nach dem Tag der Deutschen Einheit angestochen. Dieses Jahr fällt der Termin auf den 06. Oktober und die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren: „Der Bockbieranstich gehört zu den absoluten Highlights des Jahres“, bestätigt Gaststättenleitung Marion Strätz. Und die Vorarbeiten für diesen Abend starten schon kurz nach der Sandkerwa: Der Dominikanerhof neben dem Schlenkerla wird geschlossen und die Bestuhlung abgebaut, damit beim Stehausschank Platz ist für die zahlreichen Urbock-Liebhaber, die es alljährlich im Oktober in die Brauerei in der Sandstraße zieht.

Das saisonale Bier, das vor seinem Anstich drei Monate Zeit hat, in Eichenholzfässern im Felsenkeller unter dem Stephansberg zu reifen, wird bis zum ersten Adventswochenende ausgeschenkt.

Deftiges als Grundlage

“Vorher eine gute Grundlage zu schaffen ist bei unserem Urbock schon eine gute Idee”, lacht Marion Strätz und kann Besuchern die zahlreichen, im Schlenkerla angebotenen, deftigen fränkischen Speisen empfehlen. “Mit einer Bockbierplatte zum Beispiel, die es extra zum Anstich gibt, ist man gut vorbereitet”. Ob nämlich das Konterbier am nächsten Morgen, das nach fränkischer Mundart den Kater verhindern soll, wirklich empfehlenswert ist, kann hier nicht endgültig bestätigt werden.

Text: Katja Kiesel

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