Die Weltkulturerbestadt bekommt eine neue Sehenswürdigkeit
Bamberg. Das Jubiläum des Reinheitsgebotes 2016 rückt näher. Das merkt man auch daran, dass allerorten mehr oder weniger innovative Ideen für Veranstaltungen oder Projekte rund um das Thema Bier aus der Taufe gehoben werden. Natürlich auch in der Bierstadt Bamberg. Dort soll es nun den weltweit ersten “Walk of Beer” geben.
Der “Walk of Beer” soll sich überall in Bamberg zeigen, in Form einer bronzefarbenen Bodenplatte, die vor jeder Bierkulturstätte der Stadt verlegt wird. In einem ersten Schritt vor den neun Brauereien, zwei Mälzereien und zwei Brauereimaschinenmanufakturen, sowie dem Brauereimuseum auf dem Michaelsberg. Mit einem informativen Flyer und einer App können die Wanderer dann Informationen zu der jeweiligen Station ablesen bzw. -rufen. Zu diesem Zweck sind auf jedem Stern eine Nummer und ein QR-Code untergebracht. Der Verein der Bamberger Brauereien, der auch die Trägerschaft für den “Walk of Beer” übernehmen wird, hat angeregt, dass jedes Jahr aus den Erlösen des Festes zum Tag des Bieres am 23.4. eine neue Bodenplatte für heute nicht mehr aktive Bierkulturstätten wie zum Beispiel die Brauerei Maisel oder der Mahrs Bräu Keller gestiftet wird. Besucher können den neuen Bierweg sowohl am Stück, als auch teilweise gehen, Bamberger werden immer wieder die Steine entdecken und so auch an ihre reiche Bierkultur erinnert.
Die Analogie zum “Walk of Fame” in Hollywood ist übrigens gewollt: “Das macht einerseits neugierig und andererseits wissen die Leute sofort, dass es um etwas Besonderes geht”, so Initiator Markus Raupach, als er das Projekt im Bamberger Kultursenat vorstellte. Dort waren zwar alle Fraktionen begeistert, aber der Name sorgte für Diskussionen. “Das kann man doch auch Bierweg nennen”, so CSU-Mann Seitz, “es ist ein überflüssiger Anglizismus”. Wolfgang Grader von den Grünen entgegnete: “Es ist international, das verstehen alle Gäste und die Einheimischen. Und so weiß auch gleich jeder, dass das Thema Bier bei uns etwas Besonderes ist, das sollte man nicht provinzialisieren.” Wie gesagt, am Ende waren sich alle einig, dass der “Walk of Beer” eine gelungene neue Sehenswürdigkeit für die Stadt Bamberg sein wird. Zum Kompromiss bot Raupach zudem an, dem englischen Begriff noch eine deutsche Unterzeile zu geben, damit es auch wirklich für alle verständlich ist.