Die VGN-Bahnsommer-Gewinnspieltour “ErlebnisRadweg Hohenzollern – Eine interaktive Zeitreise mit Augmented Reality”
Pokemon GO? Schon mal gehört, oder? Aber warum eigentlich irgendwelchen Fabelwesen hinterherjagen, wenn die historische Realität letztlich viel spannender ist? Die Geschichte der Hohenzollern etwa – eine Geschichte von Aufstieg und Fall und der bemerkenswerten Ausbreitung einer Herrscherfamilie über – für damalige Zeit – extreme Distanz hinweg. Game of Thrones in reality – nur halt ohne Drachen. Aber dafür mit einer ganzen Menge Interaktivität. Das ist der ErlebnisRadweg Hohenzollern, der sich von Nürnberg bis nach Ansbach quer durch die Region schlängelt.
Ganz nebenbei führt der entlang an einem ganzen Haufen Gasthöfen und Biergärten, in denen sich gegen die Sommerhitze das ein oder andere Bier genießen lässt (da die Tour durch den Landkreis Fürth führte, natürlich standesgerecht mit Grüner-Bier!):
Geschichte zum Anfassen
Sterile Schautafeln waren gestern. Der ErlebnisRadweg Hohenzollern macht Geschichte interaktiv erlebbar. Gleichnamige App runterladen, Marker finden und scannen und los geht´s in 3D und Augmented Reality auf interaktive Zeitreise. Auf der Gewinnspieltour des VGN-Bahnsommers “ErlebnisRadweg Hohenzollern – Eine interaktive Zeitreise mit Augmented Reality” machten sich sieben Teilnehmer*innen am 26. Juli auf zur Entdeckungstour. Los ging es am Nürnberger Hauptbahnhof. Samt Rädern. Mit der S-Bahn fuhr die Gruppe nach Fürth und wurde dort von Joanna Bacik vom Landratsamt Fürth mit Brezeln (Lecker!) und Max Keck, Museumspädagoge der Burg Cadolzburg, am Fürther Hauptbahnhof empfangen. Hier ging es direkt hinein in die Abenteuertour Vergangenheit. Mitten in der Fürther Fußgängerzone wartete nämlich die erste ErlebnisRadweg-Station: Der Dreiherrschaftsbrunnen. Er stellt die über lange Jahrhunderte herrschende Trias in Fürth dar: Bischof (Dompropstei Bamberg), Markgraf (von Brandenburg-Ansbach) und Patrizier (Reichsstadt Nürnberg). Wie es sich für ein historisches Game of Thrones gehört, herrschten die drei Instanzen freilich nicht friedlich nebeneinander, sondern lagen in ständigem Clinch miteinander. Davon berichtet dann auch der Erzähler der App, als wir den Marker per Mobiltelefon scannen und den Brunnen in 3D auf unseren Displays hin und her drehen. Geschichte zum Anfassen statt starre Infotafeln!
Geschichte im Schatten der Trauerweide
Nach dem Trubel in der Fußgängerzone und der dort in den Häuserschluchten stehenden Hitze war es eine Wohltat, als es schließlich in den Pegnitzgrund hinunter ging und radelnd gen Veitsbronn – dem nächsten Halt der Tour. Immer an der Pegnitz, dann der Regnitz, schließlich der Zenn, entlang, über weite Felder und durch das ausgedehnte Land, den Fahrtwind im Gesicht. So lässt sich Abenteuer (er)leben. In Veitsbronn machte die Gruppe Pause mit – bei der Hitze umso erfrischenden – kühlen Getränken. Im Schatten einer Trauerweide erzählte Max Keck, Museumspädagoge der Burg Cadolzburg, Interessantes und Wissenswertes über die Hohenzollern, bevor es weiter an der Zenn entlang ging nach Langenzenn. Dort wartete dann das erste Bier im Biergarten ZennOase, direkt am Zennufer, auf die Gruppe. Grüner natürlich, immerhin war die Gruppe auf Fürther (Bier)Gebiet. Im Anschluss ging es weiter auf die letzte Etappe nach Cadolzburg.
Saharatour mitten in Franken
Was eine Hitze. Zu diesem Zeitpunkt war das Thermometer schon weit über die Dreißig-Grad-Marke gekrochen und die Luft flirrte am Horizont hinter den Maisfeldern. Aber dank Joanna Bacik war die Gruppe glücklicherweise mit genug Wasser für eine Sahara-Expedition ausgerüstet. Und so fühlten sich die letzten Meter hinauf auf die Burg Cadolzburg dann schließlich auch an. Respekt an alle Radler*innen an dieser Stelle. Das war echt mal ein Mikro-Abenteuer – Saharatour mitten in Franken. Oben auf dem Burgberg angekommen, war das Eis im Eiscafé Loisl´s dann redlichst verdient. Bei köstlich-kühlem Eis und im Schatten des Eiscafé-Gartens kühlten die Köpfe dann wieder weit genug ab, um bereit zu sein für die exklusive Führung in der Burg Cadolzburg.
Helmselfies auf der Cadolzburg
Erlebnisburg Cadolzburg – so heißt es. Und das ist sie tatsächlich! Auf der Burg trug sich das interaktive, haptisch fokussierte und auf Erlebnis basierende Konzept der ErlebnisRadweg Hohenzollern-App weiter fort. Statt mit sterilen Schautafeln bieten sich hier einzigartige Einblicke in das Spätmittelalter für alle Sinne. Die Teilnehmer*innen durften Probeliegen in Herrschaftsbetten und auf Strohsäcken für die Dienerschaft. Es konnten Süßigkeiten probiert werden, die nach Vorbild des Spätmittelalters erstellt wurden (Zuckerkümmel!) und per Geruchsproben roch sich die Gruppe durch die mal anziehende, mal abstoßende Geruchsvielfalt der Vergangenheit. Ja, sogar Kettenhemden und Lederpanzer durften anprobiert werden. Und Ritterhelme! Klar, dass dabei die mit Abstand geilsten Selfies des VGN-Bahnsommers entstanden sind (Ritterhelm-Selfies!!). Die Teilnehmer*innen lernten ganz spielerisch eine Menge über die Geschichte der Hohenzollern im Besonderen und über das alltägliche Leben im Spätmittelalter im Allgemeinen. Interaktiv per Anfassen, Anprobieren, Erkunden, Erriechen, Erfahren. Am eigenen Leib. So lernt man Geschichte! Mit VR-Brille nahmen die Teilnehmer*innen in Ego-Perspektive Teil an einem Ritterturnier, traten in einem Punching-Spiel über eine LED-Wand gegeneinander im Tjost an und lachten, bis die Bäuche wehtaten.
Freundschaften
Lachen verbindet bekanntlich. Und diese dritte und vorletzte Gewinnspieltour des VGN-Bahnsommers stand ganz im Zeichen des Lachens. Auch das ist das Abenteuer. Oder vielleicht vor allem das. Neue Menschen kennenlernen. Mit Fremden Lachen. Gibt es nicht das Sprichwort, dass ein Lachen aus Fremden Freunde macht? Wenn nicht, dann erfinden wir das an dieser Stelle einfach mal – bitteschön, gern geschehen. Das jedenfalls war eindeutig das Fazit dieser Tour: Über gemeinsames interaktives Erleben von Geschichte ist gewissermaßen der Spieltrieb in jedem (wieder)erweckt worden und da wir spielen, lachen wir auch. Das ist die Leistung des ErlebnisRadwegs Hohenzollern und der Führung auf der Burg Cadolzburg. Gemeinsam lachen, bis die Bäuche schmerzten. Und dabei noch was gelernt. Oder vielmehr – genau deswegen was gelernt.