Einweihung der neuen Brauerei mit Ehrengästen und Festbieranstich
Es ist vollbracht: Mit über 100 Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft fand am vergangenen Wochenende die offizielle Einweihung der neuen Brauerei statt. Über zwei Jahre mussten die Brüder Roland und Oswald Kundmüller coronabedingt auf dieses Ereignis warten. Dafür konnte auf dem Brauereifest nun umso mehr darauf angestoßen werden.
Pfarrer Christian Montag übernahm die offizielle Weihe und segnete sowohl die anwesenden Gäste als auch die neuen Gebäude und Geräte. Europaministerin Melanie Huml lobte die Gastfreundschaft der Familie und betonte, dass sie sich bei jedem Besuch des Gasthofes sehr wohl fühle. Landrat Johann Kalb erinnerte daran, dass die Kundmüllers die ersten waren, die die Idee des Landkreisbieres mitentwickelt haben und verwies dabei auf die Fortschrittlichkeit der Brüder. Lisa Badum, Bundestagsabgeordnete der Grünen und Vorsitzende der überparteilichen Parlamentsgruppe Braukultur, nannte die Brauerei ein “best practice” Beispiel und versprach, dass die Mengenstaffelung der Biersteuer weiterhin niedrig bleibe.
Und Stefan Stang, Geschäftsführer der Privaten Brauereien Bayern, verglich das Projekt Neubau mit einer Herztransplantation. “Das Sudhaus ist ja das Herz einer jeden Brauerei. Leider wurde das alte Herz der Brauerei Kundmüller immer schwächer. Nach einigen erfolgten Operationen wurde letztendlich doch eine Herztransplantation nötig.” Und nun könne man sich vom optischen Erfolg und der Überprüfung des Patienten in Form der mehrfach international prämierten Biere ein deutliches Bild machen.
Oswald und Roland Kundmüller dankten den Beteiligten und allen voran dem gesamten Weiherer Team für das Durchhaltevermögen und den Einsatz der vergangenen zwei Jahre. Zusammen mit dem Architekten Dieter Fischer, der Bamberger Brauereimaschinenfabrik Kaspar Schulz, Roth Behälterbau aus Wiesenbronn, Haas Anlagenbau aus Chieming, der Kupferschmiede Deinlein aus Unteraurach, Täuber Mühlen- und Maschinenbau, Kasendorf, Elektro Reis aus Geisfeld und vielen regionalen Handwerkern wurde mit dem Neubau der Brauerei ein zukunftsträchtiges Konzept entwickelt, das Nachhaltigkeit mit höchster Qualität verbindet.
Herzstück der neuen Brauerei ist das 60-Hektoliter Schulz-Sudhaus, das nun nicht mehr im alten Trakt neben der Gaststätte, sondern 200 Meter weiter in einer neu gebauten Halle zu finden ist. Optisch ansprechend auch von außen durch eine große Glaswand präsentiert, kann es vor allem in Sachen Energie punkten. Durch Wärmerückgewinnung und ein ausgeklügeltes Maischverfahren werden nach derzeitigem Stand mehr als 30 Prozent Energie eingespart – einer der wohl wichtigsten Aspekte des Neubaus, wie Roland Kundmüller erklärt: “Unser altes Sudhaus aus dem Baujahr 1989 war an seine Grenzen gekommen und energetisch einfach nicht mehr zeitgemäß. Mit dem Neubau kann nun sparsam, vorausschauend und nachhaltig produziert werden. Und das natürlich bei gleichbleibendem typischen Weiherer Geschmack. Das war uns ganz besonders wichtig.” So erklärte auch Oswald Kundmüller: “Wer nun denke, er müsse ab sofort ganz besonders auf den Geschmack achten, den muss ich leider enttäuschen. Ihr trinkt das Bier schon seit zwei Jahren.”
Begonnen hat der Neubau im Januar 2019, das erste Bier aus der neuen Brauerei wurde bereits im Mai 2020 abgefüllt. Seit knapp zwei Jahren werden alle Sorten ausschließlich auf der neuen Anlage gebraut. Insgesamt wurden am Projekt 375 Tage gearbeitet und 2300 Meter Rohrleitungen verlegt. Es waren 65 Mitarbeiter am Werk und zwei neue Arbeitsplätze wurden geschaffen. Das Investitionsvolumen lag bei über 3 Millionen Euro.